Theater- und Musikraum

Warscheinlich war ich in meinem ganzen Leben noch nie so nervös wie heute. Mein erster Tag als... ich weigerte mich immernoch mich als LEHRER zu sehen.
Ich behielt immer im Hinterkopf, was mir meine wundervolle Christina am Tag zuvor gesagt hatte. Ich würde es schon schaffen! Sie hatte mir das Gefühl von Geborgenheit gegeben und mich mit ihren Worten stark gemacht.
Ich hörte wie die Schulglocke schrillte...
Let's get ready to rumble?

Ich sah aus wie Frankensteins Braut,musste mich die ganze Nacht hin- und her gewälzt haben, meine Haare waren kaum zu bändigen und ich hatte Ringe unter den Augen, abartig. Doch ich schaffte es noch gerade rechtzeitig in Cédric's Kurs. Ich wollte absichtlich später da sein um ihm aus dem Weg gehen zu können, nach dem Desaster gestern hatte ich keine Lust auf Geturtel. Doch wusste ich auch wie aufgeregt er heute sein würde und wollte vorher auch nicht mit ihm darüber reden. Sau blöd, jetzt nahm ich auch noch Rücksicht auf ihn. Ich setzte mich auf einen Platz in der hintersten Reihe und sah bewusst an ihm vorbei, ausdruckslos... Los gehts...

Ich brauchte gar nicht zur Tür zu schauen, um zu wissen, dass sie den Raum betrat. Ich hatte das Gefühl als SPÜHRTE ich sie einfach. Trotzdem wande ich den Blick zu ihr - und stutzte innerlich. Sie hatte Ringe under den Augen und sah aus als... als hätte sie die ganze Nacht durchgeheult. Besorgt schaute ich ihr hinterher und wartete, bis sie meinen Blick erwiederte. Aber ihr Blick war ausdruckslos und feuerte an mir vorbei.
Ich räusperte. "Guten Mo..." Guten Morgen?! Gehts dir noch gut? Guck ma aus dem Fenster... oh naja Gardinen... Aber Vampire und MORGEN?! "Guten Abend. Mein Name ist Cédric Bixby und ich werde ab heute diesen Kurs leiten. Ich werde mir mühe geben euch in die Schuspielkunst einzuweisen und euch möglichst viel beizubringen. Und hoffentlich wird dann alles einwandfrei klappen." Ich redete einfach drauflos - wie immer eigendlich. Mit der Hoffnung, dass es richtig klang. ,,Hat jemand bis hierhin irgendwelche Fragen...?"
Ich schielte zu Christina. Gestern hatte ich mir sorgen gemacht, sie würde mich ablenken... weil ich sie unentwegt verliebt anschauen müsste. Aber heute lenkte sie mich ab, weil ich mir Sorgen machte.

Ich spürte Cédrics Blick auf meinem Rücken, dennoch ging ich unbeirrt weiter zu einem Platz in der hinteren Reihe. Ich setzte mich und sah im Augenwinkel seinen besorgten Blick, ohja mach dir ruhig Sorgen, warte nur ab bis ich nachher mit dir fertig bin Mr. Bixby. Ich hörte seine Ansprache und war dennoch stolz auf ihn, dass er den Anfang so gut gemeistert hatte.
Als er in die Runde fragte sah ich mich um, sah aber nur in fragende Augen, niemand hob die Hand. Also sah ich wieder nach vorne. Doch dann hob ich die Hand um ihm doch etwas zu helfen. "Mr. Bixby, wie dürfen wir uns den Unterricht bei ihnen vorstellen?" fragte ich ihn direkt. "Fangen wir mit Sprechübungen an oder gehen wir direkt an Theaterstücke?"

Stille. Klasse. Absolute Klasse Cédric... aber dann hob Christina die Hand.
,,Ehm... ja, bitte?", rief ich sie auf. Natürlich merkte ich, wie meine Mundwinkel zu einem warmen Lächeln formten. Naja das weiß ich auch nicht so genau... ,,Naja ich glaube ich lasse euch Gruppen bzw. Paarweise Monologe aufführen um zu sehen wer bereits etwas Erfahrung mitbringt und bei wem wie und was verbessert werden sollte. Ich glaube dann werde ich mir ein Bild von jedem einzelnen machen können und weiß bescheid was wir üben sollten." Ich schaute weiter in die Runde. Jetzt trauten sich schon einige Schüler mehr, zu fragen. Flüchtig schaute ich noch mal zu Christina und formte Tonlos Ich liebe Dich mit meinen Lippen.

Ich durchbrach die Stille in dem ich etwas fragte. Cédric schien sich noch nicht wirklich viele Gedanken über den Unterricht gemacht zu haben, was mich auch nicht sonderlich verwunderte. Doch seine Idee mit den Monologen und dass er dadurch besser auf jeden einzelnen eingehen konnte fand ich super. Dennoch war ich weiterhin sauer auf ihn und dass würde er später zu spüren bekommen. Nun wurden auch die anderen Schüler hellhörig und stürzten sich auf ihn. Ich sah wie er mich an sah und Ich liebe Dich formte, ich schenkte ihm ein Lächeln und wand mich dann wieder ab.
Nachher würde er sich wünschen dies gestern Abend bevor er ging gesagt zu haben.